Die elektrische Gitarre

Die E-Gitarre ist ein sehr ausdrucksstarkes Instrument, da auch kleinste Spielnuancen gut hörbar sind und somit in die musikalische Gestaltung einfließen können. Sie darf gequält oder gestreichelt werden. Von beinharten Plektrumattacken bis hin zu klassischen Zupftechniken kann man ihr alles zumuten. Sie ist ein Allrounder, der aus der heutigen Musik nicht mehr wegzudenken wäre. Eine elektrische Gitarre stellt in jedem Fall eine Erweiterung des musikalischen Horizonts dar und sollte deshalb von keinem Gitarristen verschmäht werden. Dank ihrer Vielseitigkeit ist sie der ideale Partner für fast jede Situation im täglichen Musikerleben. Zudem spielen auch die Robustheit und Transportfähigkeit eine Rolle. Im Vergleich zu ihren akustischen Artgenossen ist sie wesentlich unempfindlicher gegenüber Nässe, Kälte oder Stößen. Mit Hilfe von technischen Neuerungen im Hardwarebereich, wie z.B. eines der wahrscheinlich wichtigsten Erfindungen dem Vibrato - meistens eher unter dem Begriff "Tremolo oder Jammerhaken" (englisch "Wammy Bar" ) bekannt - wurde es möglich die Ausdrucksvielfalt der elektrischen Gitarre noch weiter zu steigern. Man kann sie damit geradezu zum Sprechen bringen. Ständige Verbesserungen bei den "Pickups" (Tonabnehmer) und beim Verständnis für die Holzwahl und -kombination tragen ebenfalls dazu bei, daß heutzutage eine gute E-Gitarre sehr filigrane Klangeigenschaften besitzt.

 

Die akustische Gitarre

Ein akustisches Instrument ist immer wieder eine Freude und gleichzeitig willkommene Abwechslung, vor allem, wenn der Schwerpunkt auf elektrischen Instrumenten liegt. Ihr wohliges Resonieren, der Geruch von Holz und ihre unverwechselbare Natürlichkeit, machen sie zu einem unverzichtbaren Erlebnis. Inzwischen bei vielen Musikstilen zu Hause, ist die akustische Gitarre (Western, Klassik) der ideale Partner, um seine zupftechnischen Kenntnisse aufzuarbeiten. Nicht nur wegen der Tatsache, daß die Anschaffungskosten, im Vergleich zu einer E-Gitarren-Verstärkerkombination, wesentlich geringer ausfallen - vorausgesetzt man kauft kein handgefertigtes Konzertinstrument - sondern auch wegen der etwas schwereren Bespielbarkeit, ist es Einsteigern zu empfehlen mit einem akustischen Instrument die ersten Gehversuche zu starten. Nach entsprechender Einspielphase und notwendiger Geduld, wird man, beim späteren Umstieg auf die E-Gitarre, mit flüssigeren Spielerlebnissen belohnt. Resultat ist ein gestärkter Entusiasmus, der zu weiteren Erfolgserlebnissen führt.
 

Der Gitarren-Synthesizer

Synthesizer für Gitarristen gibt es nun mittlerweile schon eine geraume Zeit. Alle bezahlbare Systeme, auf Midi-Konverterbasis, haben jedoch einen entscheidenden Haken. Man muß sein Spiel den Eigenarten des Synthesizer anpassen. Das heißt, man kann nicht wie gewohnt alles Gitarrentechnische, direkt ohne Einschränkung, umsetzen. Hierfür ist die Konvertierungstechnik verantwortlich, die leider sehr schnell an seine physikalischen Grenzen stößt. Besonders anfällig sind in diesem Zusammenhang die tiefen Frequenzen (tiefe E-Saite). Der Midi-Konverter braucht nämlich mindestens eine ganze Schwingung der Gitarrensaite, um die erhaltene Information verarbeiten zu können. Da die Anzahl der Schwingungen bei tiefen Tönen bekanntermaßen niedrig sind, kommt es dort am häufigsten zu sogenannten "Trakking"-Problemen. Der erzeugte Miditon fängt an zu kippen und befindet sich nicht mehr "in tune". Besonders auch bei schnellen Soloparts wird man in die Schranken des Machbaren verwiesen. Bei Rhythmus-"Schrummel"- parts spielt der Synthie völlig verrückt. Das Miditiming und die für die Abnahme notwendigen hexaphonischen Pickups, wurden zwar weiter verbessert, sind jedoch weit von der Perfektion entfernt. Ob mit dieser Technik überhaupt jemals ein freies Gitarrenspiel möglich wird, ist angesichts der physikalischen Grenzen sehr in Frage zu stellen.
Dennoch sind Gitarrensynthesizer eine sehr interessante Möglichkeit in die Welt der Keyboarder einzutauchen und auf musikalische Entdeckungsreise zu gehen. Wenn man sich spieltechnisch eingefuchst hat, öffnet man sich Horizonte, die weit über das Gitarrenspezifische hinausragen. Macht man es sich zur Tugend mit den Naturinstrumenten, wie Klavier, Oboe, Klarinette, Violine oder Bass so umzugehen, daß es sich möglichst authentisch anhört, kann man den Charakter dieser Instrumente hautnah miterleben und sich in deren Welt versetzen. Plötzlich wird man zum imaginären Multiinstrumentalisten . Eine andere sehr nützliche Sache, ist die Möglichkeit als Gitarrist mit einem Sequenzer-Programm, einem Midi-Interface und einem Computer seine Ideen schnell und spontan als Mididaten aufzuzeichnen und z.B. mit Hilfe der Notation weiter zu verarbeiten. Vergessenes läßt sich dann wunderbar bei zur Hilfenahme der Noten jederzeit reanimieren. Abgesehen davon bietet der Sequenzer kompositorische Fähigkeiten und Hilfen, die zu neuer Kreativität beitragen können. Ergänzt man sein Equipment noch um einen Drumcomputer steht der komplexen Gestaltung nichts mehr im Weg. Song-Ideen lassen sich vollständig vorbereiten, um sie dann mit der Band umzusetzen. Das erspart viel Zeit und führt schneller zu brauchbaren Ergebnissen. Man ist musikalisch stärker gefordert, da man sich nun automatisch mit allen Instrumenten auseinander setzen muß. Eine schier unerschöpflich scheinende musikalische Nahrungsquelle.